Highlights des TagesRömische Orte
Archäologischer Park Xanten (Colonia Ulpia Traiana)
Nordrhein-Westfalen/Landkreis Wesel
Archäologischer Park Xanten - Colonia Ulpia Traiana - mit einigen Mauerresten, den Grundmauern der Thermen, einem Museum, sowie diversen Rekonstruktionen

Bewertung:
Insgesamt sehr sehenswert. Es gibt zwar wenige Originale im Freigelände zu sehen (hauptsächlich im Museum), der Park vermittelt aber dennoch einen einmaligen Einblick in die Gestaltung einer römischen Stadt. Dies ist eine der interessantesten römischen Stätten in Deutschland.
Bewertungsnote: 1
Lateinischer Name:
Colonia Ulpia Traiana
Geschichte Xantens und der Römer:
Die Gründung der Colonia Ulpia Traiana (CUT) geht auf die beiden Legionslager Vetera I und II zurück. Das Lager Vetera I befand sich ungefähr 2 km südlich des heutigen Xantens. Vetera I wurde im Jahr 12 v. Chr. im Zuge der römischen Germanienoffensive angelegt. Möglicherweise befand sich dort die 18. Legion (welche später in der Varus-Schlacht vernichtet wurde). Im Jahr 14 n. Chr. befanden sich von Seiten der Römer dort die 5. und die 21. Legion. Die Anlage war mit 60 Hektar sehr groß. Auch Plinius der Ältere war als Kommandant einer Kavallerieeinheit in Vetera stationiert. Die Anlage wurde 71 n. Chr. vernichtet.
Ebenfalls 71 n.Chr. wurde das Lager Vetera II errichtet, diesmal nur als Standort für eine Legion. Dieses befand sich ca. 1 km östlich des alten Lagers. Zuerst war das Lager mit der 22. Legion besetzt, später dann die 6. Legion und dann bis zum Ende des 3. Jhdts. die 30. Legion.
Auf dem linken Rheinufer wurden im Zuge eines germanischen Aufstandes 40.000 Germanen angesiedelt. Im Bereich von CUT siedelten die Ciberner. Im Jahr 98 n.Chr. wurde Marcus Ulpius Traianus (Trajan) Kaiser. Er hielt sich zu dieser Zeit in dieser Region auf. Cut wurde damit wohl 98 gegründet. Die Stadt wurde planmäßig im üblichen Schachbrettmuster angelegt, mit geringen Abweichungen an der Rheinseite. Die Stadtmauer (gebaut ab 105/106) war 3,4 km lang und umfasste einen Innenraum von 73 Hektar. Angesichts der Größe des umfassten Gebietes stand CUT anfangs teilweise leer. CUT verfügte wie alle Städte mit dem Status einer Colonia über einen Kapitolstempel für die Staatsgötter, ein Forum und ein sehr großes Bad. Das Amphitheater bot Platz für ca. 10.000 Besucher. Daneben bestand auch noch ein sog. Hafentempel an der Rheinseite. Viele Bauten waren in Fachwerk ausgeführt, da sonst Steine aufwendig aus größerer Entfernung transportiert hätten werden müssen. Die Straßen besaßen nur eine Kiesdecke. Geschlossene Abwasserleitungen waren vorhanden. Die Wasserversorgung geschah wohl überwiegend über Brunnen und Regenwasser. Ca. 275 wird die Stadt von den Franken und deren Verbündeten erobert. In die Colonia wurde anfangs des 3. Jhdts. eine gewaltige Festung gebaut, unter Verwendung des Baumaterials von CUT. Um 350 n. Chr. kam dann auch für diese Festung das Ende und damit für die Siedlung im Rahmen der Stadt CUT.
26 91Xanten war eine Colonib.
In 2021 wurde auch diese Stätte in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen, unter "Grenzen des Römischen Reiches - Niedergermanischer Limes".
Lage:
Der Archäologische Park Xanten liegt nördlich der Stadt. Es gibt Eingänge von der Stadt her, von der Rheinseite und von Westen.
Aktuell zu sehen (Archäologischer Park und Museum, archäologische Ausgrabungen):
Bei Xanten liegt der Archäologische Park Xanten (APX). Er dokumentiert die römische Colonia Ulpia Traiana, welche ca. von 100-275 n.Chr. bestand. Hier war (in Vetera) auch zeitweise eine Legion stationiert. Die Freifläche der ehemaligen Stadt wurde in der Vergangenheit nie überbaut, so dass heute in Verbindung mit den Infos vor Ort ein sehr guter Einblick ermöglicht wird. Im Rahmen des APX wurde auf der Freifläche der ehemaligen Stadt ein Teilrekonstruktion vorgenommen. So sind z.B. Mauern und Stadttore zu sehen. Daneben wurden ein Tempel und das Amphitheater teilweise rekonstruiert. Im angegliederten Museum können neben diversen Ausstellungsstücken auch die Großen Thermen besichtigt werden. In Xanten-Birten ist noch der Rest eines Amphitheaters des Legionslagers Vetera I erhalten.
Besichtigung der antiken römischen Stadt:
Der APX verfügt über drei Eingänge (s. Homepage APX). Auf der Homepage werden zahlreiche Infos angeboten. Auch eine App ist verfügbar. Eine Besichtigung dauert aufgrund der Größe des Geländes schon seine Zeit.
Infos im Internet:
Lage:
Das Kastell Biriciana liegt westlich des Stadtzentrums, auf der anderen Seite des Bahnhofs.
Aktuell zu sehen:
Zu sehen gibt es hier die Freifläche des ehemaligen Kastells mit einigen Mauerresten, sowie ein rekonstruiertes Tor (das Tor müsste lt. Homepage nach neueren Forschungen um ein Stock höher sein).
Zu Weißenburg s.a. die Eintragungen zu den Thermen und zum Museum/Limesinformationszentrum.
Weiteres zum Limes unter Limes in Deutschland - UNESCO Welterbe. Dieses Ziel gehört zum Raetischen Limes in Bayern.
Porta Nigra Augusta Treverorum - Trier - größtes und am besten erhaltenes römisches Stadttor
Rheinland-Pfalz/Landkreis Trier
imposantes weltbekanntes Stadttor in Trier

Bewertung:
Die Porta Nigra ist sicherlich das bekannteste römische Bauwerk in Deutschland und unbedingt sehenswert.
Bewertungsnote: 1
Lateinischer Name:
Augusta Treverorum
Geschichte:
Die Porta Nigra ist ein monumentales und sehr gut erhaltenes Stadttor von Trier und gehört zum UNESCO Welterbe. Das Tor wurde wahrscheinlich gegen Ende des 2. Jhd. n. Chr. im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadtmauer erbaut. Die Porta Nigra ist das gleichzeitig besterhaltene und größte Stadttor der Antike. Die Grundfläche beträgt 36x21,5 m bei einer Höhe von 29 m. Das Tor verfügt über zwei große Portale. Dazu gehörte wohl auch ein Fallgitter. In der Mitte war ein Innenhof integriert, der einen Angreifer leicht angreifbar gemacht hätte. Beim Aufstand des Clodius Albinus gegen Septimus Severus 197 n. Chr. wurde die Stadt belagert und von der 22. Legion befreit. Zu diesem Zeitpunkt war das Tor noch nicht vollständig fertiggebaut. Danach wurden die Arbeiten nicht wieder aufgenommen, so dass das Tor nie vollständig fertiggestellt wurde. Im 11. Jhdt. wurde die Porta Nigra zur Kirche umgewandelt. Unklar ist, inwieweit das Tor wirklich in seiner Funktion als Stadttor mit zu öffnenden Toren genutzt wurde. Bei der überlieferten Bausituation hätte kein bewegliches Tor eingebaut werden können. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter und bezieht sich auf die schwarze Färbung.33
89Lage:
Die Porta Nigra liegt am Porta-Nigra-Platz im Norden des Stadtzentrums von Trier.
Aktuell zu sehen/archäologische Stätte:
Das Tor kann in einem Rundgang von unten bis oben besichtigt werden. Die Porta Nigra dient als zentrales Informationszentrum für Augusta Treverorum.
Infos
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Hessen/Landkreis Darmstadt
umfangreiches Museum mit Sammlungen auch aus der römischen Antike

Bewertung:
Sehenswert, derzeit aber noch nicht besichtigt
Bewertungsnote: 2
Lateinischer Name:
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Geschichte:
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Lage:
Das Museum liegt im Stadtzentrum von Darmstadt.
Aktuell zu sehen:
Das Museum bietet im Bereich Kunst- und Kulturgeschichte Sammlungen zur Archäologie, Kunst des Mittelalters, Kunsthandwerk ab 1500, Malerei 16.-18. Jhdt., Jugendstil, Kunst 19.-21. Jhdt. und verschiedene Sammlungen an. Im Bereich Naturgeschichte geht es um Erd- und Lebensgeschichte, Zoologie und Präparation. Im hier vor allem interessierenden Bereich Archäologie sind die jüngere Steinzeit, die Bronze- und Eisenzeit (Kelten), die römische Kaiserzeit und Spätantike bis zur fränkischen Zeit enthalten. Wichtige Ausstellungsstücke aus der Römerzeit sind dabei der Mosaikfußboden aus Bad Vilbel, steinerne Plastiken und Reliefs. Daneben geht es noch um das Alte Ägypten, die Klassische Antike und die Rezeption der Antike. Insgesamt ist hier ein Besuch in jedem Fall lohnend.
römische Funde in Neumagen
Rheinland-Pfalz/Landkreis Bernkastel-Wittlich
ehemaliges spätrömisches Kastell mit zahlreichen Funden

Bewertung:
Sehr interessant
Bewertungsnote: 2
Lateinischer Name:
Noviamagus Treverorum
Geschichte:
An diesem strategisch bedeutsamen Platz an der Mosel bestand zu römischer Zeit die Ortschaft Noviamagus Treverorum. Anfang des 4. Jhdts. n. Chr. wurde hier auch ein Kastell errichtet. Die Fläche betrug knapp 1,3 ha mit massiven Rundtürmen in der Mauer. Im 19. Jhdt. wurden in den Mauern des ehemaligen Kastells zahlreiche Grabdenkmäler entdeckt. Diese befinden sich nun im RLM Trier und stellen dort einen wichtigen Teil der Sammlung.176
Lage:
Die Funde liegen im Ortsgebiet verteilt, die Koordinaten sind unten aufgeführt.
Aktuell zu sehen:
Zu besichtigen sind heute (die Orte sind auch aus den Positionen der Fotos auf der Karte ersichtlich):
- Rekonstruktion eines römischen Weinschiffs, Koordinaten 49.85387,6.89291
- Grabmal mit Szene Pachtlieferung, Koordinaten 49.85113,6.89432
- Relief Frisierszene Koordinaten 49.85221,6.89360
- Neumagener Weinschiff, Koordinaten 49.852180,6.894484
- Kastelltor, Koordinaten 49.851814,6.894417
- Kastellturm, Koordinaten 49.851658,6.895155
- Schulrelief, Koordinaten 49.851715,6.893790
- Gebäude mit Laubengang im Kastell, Koordinaten 49.851254,6.894141
- Meilenstein, Koordinaten 49.85094,6.89412
- Relief Fröhlicher Steuermann, Koordinaten 49.85085,6.89428
- Relief Weinrebe, Koordinaten 49.85111,6.89348
- Relief Mahlzeit, Koordinaten 49.85174,6.89392
- Relief Mundschenk, Koordinaten 49.85185,6.89392
- Relief Weinfass auf Wagen und Sarkophag, Koordinaten 49.85239,6.89340
Besichtigung:
Es wurde ein archäologischer Rundweg eingerichtet - s. Internetlink unten.